Nachhaltige Beratung für Organisationen

30 Jahre EMAS – Fachforum zeigt Wege in eine nachhaltige Unternehmenszukunft

 

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS lud die IHK Nürnberg für Mittelfranken am 02.07.2025 zu einem Fachforum ein, das den Wandel von EMAS hin zu einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagementsystem in den Mittelpunkt stellte.

Die Veranstaltung bot ein vielseitiges Programm mit fachlichen Impulsen, zunächst von Prof. Dr. Frank Ebinger, Vorsitzender des Umweltgutachter-Ausschusses (UGA) und Dozent der Technischen Hochschule Nürnberg sowie von Dr. Volker Tröbs der Intechnica Consult GmbH und Dr. Stefan Müssig, Geschäftsführer der WUQM Consulting GmbH. Erfahrungsberichte aus der Praxis der Kulmbacher Brauerei AG und der RZB Rudolf Zimmermann, Bamberg GmbH, boten Erfolgsbeispiele und konkrete Gründe für den Einstieg in das Umweltmanagement mit EMAS, vor allem auch für KMU. Einblicke in neue digitale Unterstützungsangebote wie die DNK- und EMAS-Plattformen boten Tamara Moll des DNK Berlin und Theresa Steyrer, Geschäftsführerin der Arqum Gesellschaft für Arbeitssicherheit-, Qualitäts- und Umweltmanagement mbH.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die feierliche Ehrung von Unternehmen Mittel- und Oberfrankens, die seit 10, 15, 20, 25 und 25+ Jahren mit EMAS arbeiten. Diese Anerkennung stand stellvertretend für das kontinuierliche Engagement vieler Organisationen, die sich langfristig zur Verbesserung ihrer Umwelt- und Nachhaltigkeitsleistungen verpflichtet haben. Die begleitende EMAS-Wanderausstellung bot darüber hinaus Einblicke in die Entwicklung des Systems über drei Jahrzehnte hinweg.

Vom Umwelt- zum Nachhaltigkeitsmanagementsystem: EMAS weitergedacht

Ziel des Fachforums war es, die Entwicklungs-potenziale von EMAS über das klassische Umweltmanagement hinaus aufzuzeigen. Wie dieser Wandel gelingen kann, verdeutlichte Dr. Stefan Müssig in seinem Vortrag „We Impact – Mit EMAS zum Nachhaltigkeitsmanagementsystem“. Der Ansatz veranschaulicht, wie EMAS nicht nur eine Rückschau auf Umweltkennzahlen und deren Ist-Zustand-Messung ermöglicht, sondern Unternehmen auch bei der zukunftsorientierten Steuerung von Nachhaltigkeitsleistungen unterstützt.

Neue Berichtspflichten, alte Stärken: Wo EMAS heute steht

Wie die anschließende Diskussion zeigt: Anlässlich der aktuellen EU-Omnibusregelungen reduziert sich vorerst der regulatorische Druck zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Seiten der Gesetzgebung. Die Mehrheit der zuvor angesprochenen Unternehmen fallen nun aus einer CSRD-Berichtspflicht heraus. Unabhängig davon steigt jedoch der Marktdruck: Kunden, Partner und Stakeholder erwarten Transparenz und messbare Nachhaltigkeitsleistungen. Im Zuge dessen entwickeln freiwillige Berichtsstandards wie der VSME (im basic-, comprehensive- oder VSMEplus-Model) zunehmende Bedeutung, was eine große Synergie zu den EMAS- und We Impact-Systemen ergibt. Erleichtert wird ein Einstieg in diese Standards zusätzlich dank der neuen und kostenlosen Online-Plattformen von EMAS und DNK, die Schritt-für-Schritt-Anleitungen, digitale Tools und Kontaktmöglichkeiten zu Umweltgutachtern bieten werden. Beide Systeme, so die Einschätzung der Teilnehmenden, ergänzen sich dabei ideal und bieten großes Potenzial: EMAS als Managementsystem, DNK als Berichtsformat, zwei Seiten derselben Medaille.

Fazit: EMAS zeigt auch nach 30 Jahren, dass es mehr ist als ein Umweltmanagementsystem. Es ist ein strategisches Instrument, um Nachhaltigkeit wirksam und zukunftsorientiert zu gestalten.

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